Die klinische Untersuchung

Auch wenn es heißt: "Ein Anfall ist kein Anfall", solltet ihr gleich nach dem ersten Anfall einen Tierarzt oder besser noch gleich einen Tierneurologen aufsuchen und folgende Untersuchungen durchführen lassen: 

  • eine allgemeine Untersuchung inklusive aller Organsysteme
  • eine neurologische Untersuchung, bei der das Folgende untersucht wird:
    • Bewusstsein
    • Verhalten
    • Haltung
    • Gang
    • Haltungs- und Stellreaktionen
    • Kopfnervenfunktion
    • spinale Reflexe
    • Sensibilität

Die neurologische Untersuchung gibt eine erste Idee, was den epileptischen Anfall ausgelöst haben könnte und ist damit Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen, sollte doch ein weiterer Anfall folgen:

  • Wenn die neurologische Untersuchung gänzlich ohne Befund ist, kann das ein erster Hinweis auf eine idiopathische Epilepsie sein - aber nur ein erster Hinweis, das ersetzt nicht die komplette Ausschlussdiagnostik! Ein Hund mit idiopathischer Epilepsie kann gegebenenfalls direkt nach einem Anfall neurologische Auffälligkeiten zeigen, die aber in der anfallsfreien Zeit nicht auftreten. Daher sollte die neurologische Untersuchung, wenn sie direkt nach einem Anfall durchgeführt wurde, unbedingt später noch einmal durchgeführt werden.
  • Wenn die Untersuchung asymmetrische Ausfallerscheinungen zeigt, ist das ein erster Hinweis auf eine Erkrankung, die die Gehirnstrukur beeinträchtigt, also symptomatische Epilepsie.
  • Wenn die Untersuchung symmetrische Ausfallerscheinungen zeigt, kann eine metabolische oder degenerative Erkrankung oder Vergiftungen dem epileptischen Anfall zugrunde liegen, also eine reaktive Epilepsie.

Neben der klinischen Untersuchung sollte nach dem ersten Anfall unbedingt auch Blut abgenommen werden. Infos zur Blutuntersuchung findet ihr bald hier.