Der Status Epilepticus

Am 21. Juli 2019 gegen 11:00 Uhr morgens hatte Sam einen Anfall. Der war weiter nicht ungewöhnlich, er hatte die Nacht über schon einige Anfälle, aber alles war noch im Rahmen des Üblichen und so schwante mir nichts Böses. 

Ein paar Minuten später kam der nächste Anfall. Und der nächste. Und der nächste ... Er lag schon unter einer kühlenden Decke, weil man spüren konnte, wie die Temperatur hoch ging. Auf der Fahrt in die Klinik gingen die Anfälle weiter, auch auf dem Behandlungstisch krampfte er weiter, da ging es dann schon über eine Stunde. Er wurde in Narkose gelegt und kam an die Infusion, weil er schon eine Temperatur von über 40 Grad hatte.

Die folgende Woche war mein persönlicher Alptraum, selbst nach fast 6,5 Jahren Leben mit einem Hund mit refraktärer Epilepsie, wenn man denkt, schon jede Hölle durchquert zu haben, die diese Krankheit bietet. Ich schaffe es noch nicht, das alles zu schreiben, was ich in dieser Zeit erlebt habe. Es gab Lichtblicke, Stunden der Hilfe und Unterstützung und auch Lichtblicke der Hoffnung bei meinem Haustierarzt wie auch tiefe Enttäuschung und das Gefühl im Stich gelassen zu werden in der Zeit, in der man die Hilfe am meisten gebraucht hätte, von anderer Seite.

Der Kampf ging eine Woche und es gab Momente der Hoffnung, dass alles gut wird. Das Fieber und die Lungenentzündung haben wir in den Griff bekommen und doch wurde er Zunehmens schwächer. Am Freitag, den 26. Juli 2019 gegen 10:45 Uhr schlief Sam auf der Fahrt in die Tierklinik Hannover friedlich ein.

 

Fast 6,5 Jahre haben Sam und ich zusammen den Anfällen getrotzt. Wir hatten es geschafft, nach dem schlimmen Jahr 2016 die Pausen zwischen den Anfallsserien deutlich zu erhöhen und er war so gut drauf! Die Woche vor dem Status ging es ihm super, er war lebendig und so lebensfroh. Er wurde mitten aus dem Leben gerissen, im Alter von gerade mal 7,5 Jahren. 

 

Er fehlt mir mehr als ich je in Worte fassen kann. 

 

RIP Sam - Love of my life! 

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Kommentare: 1
  • #1

    John Smith (Sonntag, 12 April 2020 11:58)

    Es tut mir sehr leid, das lesen zu müssen.

    Ich hoffe, dass wir unsere schwersten Zeiten hinter uns haben und es nun ein paar Jahre gibt, mit wenig Anfällen, aber vor allem wenig Nebenwirkungen.

    Bei meinem Hund waren sie meist viel schlimmer, als die Anfälle selbst - nicht nur für ihn!