Sams Geschichte

Hallo, ich bin Sam und ich bin ein waschechter Golden Retriever, auch wenn ich gar nicht gerne ins Wasser gehe. Ich bin am 18. Dezember 2011 geboren. Sabine war bei meiner Geburt dabei. Ich fand sie ja von Anfang an ganz toll, nicht nur, weil sie mir immer an Mama Mels Zitze geholfen hat und später immer das Futter gebracht hat. Sabine brauchte ein wenig länger, aber schließlich hat sie eingesehen, dass wir zwei zusammengehören und so zog ich im März 2012 bei ihr ein.


Wir hatten ein tolles Leben. Ich war von Anfang an überall dabei, ich helfe ihr bei der Arbeit im Büro, wir machen lange Spaziergänge und wir sind oft am Abend zu Charlie gefahren. Das ist Sabines Pferd. Charlie ist sehr groß, aber ich mag ihn gerne, er hat mir Küsschen gegeben und immer ganz toll aufgepasst, dass er mich nicht tritt. Wir haben uns Bananen und Äpfel geteilt und ich habe sogar gelernt, ihn zu longieren! Im Winter war es zwar kalt im Reitstall, aber als Retriever lag ich supergerne in Schneematschpfützen. Sabine mochte das nicht sooo gerne, sie wollte, dass ich in der Box liege im Stroh. Da war es auch schön, da habe ich Pferdeäpfel gemopst. Das war Sabine auch nicht so recht. Manchmal ist sie schwierig...

 

Und dann, eines Nachts, passierte etwas ganz merkwürdiges. Ich schlief wie immer und als ich aufwachte, war alles ganz anders und ich hatte ganz arg Angst und musste laut bellen und knurren, damit das Komische weggeht und wieder alles so wird wie es war. Da waren zwei Menschen, aber ich habe Sabine nicht erkannt, also bin ich lieber weggerannt. Auf einmal hat der eine Mensch mir die Hand hingestreckt und der Geruch ... das war Peter! Bei ihm bin ich auf die Welt gekommen. Ich war so froh und bin in seine Arme gefallen und dann war auch Sabine wieder da. Sabine ist mit mir dann in die Tierklinik gefahren und ich war so froh, dass ich einfach nur auf ihrem Schoß liegen und schlafen konnte, dass mich noch nicht einmal das Pieksen gestört hat. Zwei Stunden saßen wir da und dann ging es mir wieder besser und wir fuhren nach Hause. Mir ging es wieder gut, aber Sabine hatte Sorgenfalten auf der Stirn. Das war am 26. März 2012.

 

Seitdem hat sich viel geändert. Im April kam Dori zu uns, darüber habe ich mich gefreut. Sie passt auf mich auf. Ich bin immer häufiger mal weg gewesen, aber es war nicht mehr so schlimm, wenn ich zurückgekommen bin. Sabine war immer da und ich habe sie sofort gerochen und hatte keine Angst mehr. Und dann war Dori da und hat mir die Nase geleckt. Dann habe ich besondere Leckerlies bekommen zweimal am Tag, aber davon wurde auch nichts besser, egal wieviel ich davon genommen habe. Immer wieder ist es passiert, dass ich kurz weg war. Wir mussten immer wieder in die Klinik fahren, da gehe ich inzwischen gar nicht mehr so gerne hin, obwohl die Ärztin ganz nett zu mir ist.

 

Im Herbst musste Charlie leider auf die Koppel gehen. Er war auch nicht ganz gesund und ich war immer häufiger weg und Sabine hatte immer ganz tiefe Ringe unter den Augen. Charlie ist jetzt bei Duccento in Mecklenburg-Vorpommern und genießt Vollzeitkoppelgang. Wir hoffen immer noch, dass er bald wieder zu uns kommen kann, ich vermisse ihn sehr.

 

Ich habe dann neue Leckerlies bekommen. Aber sie haben auch nicht geholfen. Im Januar wurde es auf einmal ganz merkwürdig, ich bekam etwas, das Sabine "fokale Serie" nennt. Ich bin manchmal über Stunden durch die Wohnung gelaufen und habe nichts gesehen. Das war merkwürdig. Ich habe gelernt, auf Sabines Stimme zu hören, so stoße ich seltener an. Und es kamen immer mehr Anfälle. Und ich war nur noch müde. Im September 2014 war es ganz schlimm. Wir haben neue Leckerlies dazubekommen, aber es wurde nicht besser.

 

Aber auch wenn es nicht immer ganz einfach ist, Sabine, Dori und ich bekommen das inzwischen ganz gut gemeistert. Wir haben glücklicherweise auch tolle Hilfe, Peter, der immer kommt, wenn Sabine es nicht mehr schafft und bei dem ich bleiben kann, wenn Sabine mal wegfahren muss. So muss ich nie alleine bleiben. Da bin ich froh, denn manchmal ... obwohl ich jetzt ein großer, tapferer Hund bin ... habe ich ganz viel Angst und da bin ich froh, wenn jemand da ist und mir sagt, dass alles gut wird.

 

Wenn ihr alles ganz genau wissen wollt, müsst ihr Sabines ganz langweiligen Bericht Sams Anfallstagebuch lesen. Aber der ist laaaangweilig. Ich gehe solange lieber einen Keks irgendwo abstauben, denn ich habe immer soooo einen Hunger!